Das lineare Live-TV steht durch High Dynamic Range vor besonderen Herausforderungen, da das HDR-Signal in Echtzeit geliefert werden muss. Es kann nicht wie bei Filmproduktionen im Vorfeld für die TV-Ausstrahlung bearbeitet und in Farbe und Kontrast angepasst werden.
Eine Live-Produktion hat unter Umständen gleichzeitig Inhalte in HD-SDR, HD-HDR, 4K-SDR und 4K-HDR bereitzustellen. Die entsprechenden 4K-HDR-Produktionstechniken sind von den Produktionsfirmen in ihr Produktionsumfeld zu integrieren, was zu zusätzlichen Kosten führt.
Mittlerweile existieren Lösungen, 4K-HDR-, 4K-SDR-, HD-SDR- und HD-HDR-Inhalte simultan in einem einzigen Arbeitsprozess zu produzieren. Ein Lösungsansatz für HDR im Live-TV ist das von der BBC (Großbritannien) und NHK (Japan) entwickelte HLG (Hybrid Log Gamma). HLG soll bereits zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zum Einsatz kommen und Live-Bilder in bis zu 8K-HDR auf Fernsehgeräte bringen.
Der Standard ist nicht vollständig abwärtskompatibel da der Farbraum konvertiert werden muss. SDR- und HDR-Geräte erhalten die gleichen 10-Bit-Signale, die sie jedoch unterschiedlich interpretieren.
Der Vorteil dieser Technik ist das Einsparen von Bandbreite und teurer Satellitenkapazität. Der Nachteil liegt in der Unvorhersehbarkeit der Wiedergabe. Die kreative Intention der Filmemacher wird vermutlich nicht korrekt wiedergegeben.